„Es gibt heutzutage viele Hilfsmittel für Sehbeeinträchtigte in der digitalen Welt, aber man muss sie kennen. Wenn auf einer Webseite die Seiten nicht barrierefrei sind, findet man sich nicht zurecht“ so Arne Jöns, Bezirksgruppenleiter des Blinden- und Sehbehindertenverbands Württemberg.
Dabei setzt Barrierefreiheit für viele Menschen auch eine einfache Sprache voraus. Fast 10 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen. „Ein einfacher Satz besteht aus maximal 20 Zeichen und einem Nebensatz“ so der Journalist Uwe Roth. Er leitet seit Jahren Seminare für Einfache Sprache. Insgesamt bemängelt er die Flut an Fachbegriffen in Texten und auf Webseiten. Er kenne derzeit kaum eine kommunale Seite, die den Anforderungen entspricht.
Ein mögliches Erfolgsmodell ist die Webseite von Tragwerk e.V.: eine klar strukturierte Startseite mit den Angeboten in einfacher Sprache geschrieben. Nutzer der Seite können dann in „Schwere Sprache“ umstellen. Aylin Aydogdu vom Tragwerk e.V: macht aber auch deutlich: „ Das ist harte Arbeit. Jede einzelne Seite muss umgeschrieben werden“. Dass sich diese Arbeit aber lohnt betont eine Zuschauerin. Diese erklärt, dass ihr Cousin auf der Seite von Tragwerk zum ersten Mal verstanden hat, an welchen Angeboten des Tragwerk sie teilnimmt.
Nathanael Maier und Alexandra Metzger gelingt mit der Diskussionsveranstaltung eine Sicht auf das Thema Barrierefreiheit, die bisher zu wenig im Fokus ist. Es sind sich alle Diskussionsteilnehmer einig: „Digitale Barrierefreiheit muss allem an den Nutzern ausgerichtet werden und deshalb immer Berücksichtigung finden beim Gestalten der Internetauftritte.“ Es bleibt also viel zu tun.