Seit Monaten setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion intensiv für ein zweites Frauenhaus ein und unterstützt auch die aktuelle Online-Petition der Jusos und Grünen Jugend. „Wir brauchen ein zweites Frauenhaus! Frauen und Kinder, die häuslicher Gewalt ausgesetzt und auf einen geschützten Wohnbereich angewiesen sind, dürfen wegen mangelnder Räumlichkeiten nicht länger abgewiesen werden müssen,“ so Thomas Reusch-Frey, Sprecher im Sozialausschuss.
Petition: https://k1w.de/GxQ2
Der Bedarf an Plätzen in Frauenhäusern, wo von Misshandlung betroffenen Frauen Schutz geboten wird, beläuft sich in Deutschland rechnerisch auf 21.100 – vorhanden sind bisher 6.800. Auf den Landkreis Ludwigsburg heruntergerechnet beträgt der Bedarf 140 Plätze, vorhanden sind im einzigen Ludwigsburger Frauenhaus derzeit 19 Plätze. Rechnet man die durchschnittliche Versorgung in Deutschland auf den Landkreis um, dann wären dies 45 Plätze.
In Ludwigsburg hat der Verein „Frauen für Frauen“ ein Haus gefunden, das für 3,5 Mio Euro in ein zweites Frauenhaus umgebaut werden könnte. Hierfür wurde beim Bundesfamilienministerium ein Förderantrag gestellt. Nachdem dieser erst ein Jahr lang unbearbeitet dort herum lag, wurde der Antrag nun abschlägig beschieden mit der Begründung, es sei nicht sichergestellt, dass die Realisierung im Förderzeitraum bis Ende 2024 erfolgen könne.
Ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion mit dem Ziel, dass der Landkreis in die Finanzierung eines zweiten Frauenhauses einsteigen soll, wurde unter Verweis auf den laufenden Förderantrag zunächst zurückgestellt. Nachdem nun aber klar ist, dass es vom Bund kein Geld gibt, muss sich endlich etwas tun! Deshalb haben die Jungsozialisten und die Grüne Jugend auch eine Online-Petition zu diesem Thema gestartet.
Da im Haushaltsentwurf des Landkreises für 2024 für dieses Projekt leider kein Geld vorgesehen ist, möchte Landrat Allgaier versuchen, das Geld (wie dies etwa auch bei den Tierheimen der Fall ist) direkt bei den 39 Städten und Gemeinden des Landkreises einzuwerben. Wir setzen darauf, dass die Bürgermeister bei diesen Gesprächen nicht mit zugeknöpften Hosentaschen erscheinen.