Tabakwerbung in Ludwigsburg abschaffen

Veröffentlicht am 10.05.2017 in Kommunalpolitik

Zigarettenwerbung an der Bushaltestelle Oststraße in Ludwigsburg

Zigarettenhersteller werben an Ludwigsburger Bushaltestellen auf Plakatflächen für ihre Produkte. Diese Bushaltestellen werden von vielen Pendlern auf dem täglichen Weg in die Schule und zur Arbeit genutzt. Gerade junge Menschen werden laut diverser Studien von Plakatwerbung angesprochen und zum Zigarettenkonsum animiert.

Ein Verbot von Tabak- und Zigarettenwerbung an städtischen Bushaltestellen fordert deshalb jetzt die Ludwigsburger SPD. „Die Stadt Ludwigsburg darf nicht schuld daran sein, dass Schüler und Studierende mit dem Zigarettenkonsum beginnen. Deshalb fordern wir die Stadt auf, die Plakate von Tabakkonzernen aus dem Stadtbild zu entfernen“, begründet Yannick Schulze, der Vorsitzende des SPD Ortsvereins, den Vorstoß seiner Partei.

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fördert „Werbung, die gezielt die Motivation von Kindern und Jugendlichen zum Rauchen verstärkt“ den Einstieg ins Rauchen in besonderer Weise.[1] Im Jahr 2012 führte ein Tabakkonzern - auch in Ludwigsburg - eine großangelegte Plakatkampagne. Diese Kampagne trägt mit Schuld daran, dass 2012 erstmals wieder mehr junge Menschen in der Altersgruppe 12 bis 17 Jahre regelmäßig Zigaretten konsumierten, wie eine Studie der Dieter Mennekes-Umweltstiftung herausfand.[2]

Regina Orzechowski, Ludwigsburger SPD-Gemeinderätin ist schockiert: „Ich bin zwar selbst Raucherin, möchte aber nicht, dass bereits Kinder mit Plakaten zum Zigarettenkonsum verführt werden. Es sollte in Ludwigsburg ausschließlich dort für Tabak geworben werden, wo er auch verkauft werden darf. Mit unserem Vorstoß wollen wir gezielt Nichtraucher vor den Gefahren schützen“.

Weiterhin kritisiert der SPD Ortsverein die Haltung der Unions-Fraktion zu einem deutschlandweiten Verbot von Zigarettenwerbung. Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr bereits einen Gesetzentwurf beschlossen. Auf Grund des Widerstands der CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag wurde die erste Lesung des Gesetzes vertagt.[3]

 

[1] „Raucherquote bei Kindern und Jugendlichen“ auf dem Portal Rauchfrei der BZgA: https://www.rauchfrei-info.de/informieren/verbreitung-des-rauchens/raucherquote-bei-kindern-jugendlichen/, weiterführendes: „Der Tabakkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012“, Studie der BZgA: http://www.bzga.de/pdf.php?id=bad6515fa9137226f0f3ae093aa82990

[2] Vgl. „Wie die neue Marlboro-Kampagne auf Jugendliche wirkt“ der Dieter Mennekes-Umweltstiftung: http://www.dieter-mennekes-umwelt.de/downloads/Maybe-Studie-Kurzfassung.pdf

 

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