„Kunst ist die Ursuppe, nicht das Bonbon“

Veröffentlicht am 13.08.2021 in Gemeinderatsfraktion

SPD-Fraktion diskutiert mit Kulturschaffenden

Wie haben Künstler und Kulturschaffende das letzte Jahr erlebt? Darüber diskutierten die SPD-Stadträte Alexandra Metzger und Nathanael Maier mit der Band KANDA, Michael Schopf und Pascal Fetzer im MIK in Ludwigsburg. „Jeder musste seine Position neu finden“, so Pascal Fetzer, Gastronom und Musiker aus Ludwigsburg.

Mit Abholangeboten und Unterstützeraktionen habe man viel Solidarität von der Kundschaft erfahren. Wichtig sei die Online-Präsenz in den sozialen Medien gewesen.

Auf die Digitalisierung setzte auch Michael Schopf, Geschäftsführer von Lautmacher: „Uns sind innerhalb von Tagen zwei Millionen an Aufträgen weggebrochen, das war hart. Und da geht es nicht nur um mich, sondern um meine Mitarbeiter.“ Er setzte alles auf eine Karte und investierte in Technik für digitale Veranstaltungsformate, zurecht, wie sich gezeigt hat.

Katrin Medde, Sängerin von KANDA spricht von einem sehr schweren Jahr, sie arbeitet parallel auch als Musikpädagogin und stellte ihren Unterricht schnell auf digitale Formate um – mit unterschiedlichen Erfahrungen. „Wir haben aber konsequent mit der Musik weitergemacht und an unserem neuen Album gearbeitet,“ ergänzt ihr Bandkollege Alex Manichini.

Kurzarbeitergeld und Soforthilfen seien eine wichtige Unterstützung gewesen. Aber der bürokratische Aufwand war immens, viele Soloselbständige waren mit den Anträgen überfordert, beantragte Gelder seien auch nach Monaten noch nicht ausbezahlt. Hier sei mehr Solidarität mit Kulturschaffenden gefragt, auch untereinander. Künstler seien harte Zeiten gewohnt und hätten oft erst alle eigenen Ressourcen aufgebraucht. Pascal Fetzer fordert eine andere Wahrnehmung: „Kunst ist die Ursuppe, nicht das Bonbon. Sie besteht zu 90 Prozent aus Transpiration und zu 10 Prozent aus Inspiration. Kunst ist harte Arbeit.“ Das sei in den Köpfen vieler, auch der Politik, noch nicht angekommen.

Einig war sich die Runde, dass die Digitalisierung nicht die Kunst vor Ort ersetzen kann. Streaming on top zu Liveveranstaltungen sei ein Modell für die Zukunft. Michael Schopf: “Man muss erkennen, dass digital einfach nicht real ist.“ Möglicher Missbrauch, aber auch die Entfremdung und Radikalisierung des Einzelnen bei rein passivem Konsum sei eine Gefahr.  Oder wie KANDA es beim anschließendem Konzert im MIK auf den Punkt brachte: „Wir wollen die Leute spüren.“

 

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