SPD fordert Bürokratieabbau für Hebammen im Landkreis Ludwigsburg

Veröffentlicht am 18.01.2022 in Kreistagsfraktion

Der Landkreis Ludwigsburg födert mit seinem Hebammenkonzept die Versorgung im Landkreis Ludwigsburg. Allerdings sind die bürokratischen Hürden so hoch, dass nur wenige Hebamme die Förderung in Anspruch nehmen können. Hier fordert Christian Herbst (SPD) schnelles Handeln: "Wir möchten, dass die Hebammen vor allem Frauen versorgen und nicht zu viel mit Bürokratie beschäftigt sind."

Sehr geehrter Herr Landrat Allgaier, sehr geehrte Frau Dr.Stark, liebe Kreistagskolleginnen und -kollegen,

die Engpässe in der Hebammenversorgung bei uns im Landkreis sind im letzten Jahr erkannt worden und es wurde deshalb seit Beginn letzten Jahres gegengesteuert. Unser Hebammenkonzept ist richtig und wichtig, die Förderung ist dringend notwendig. Wir werden deshalb dem Vorschlag der Verwaltung auch zustimmen. Nun hat sich herausgestellt, dass es für die Mehrzahl der Hebammen steuerlich von Vorteil wäre, wenn der Betriebskostenzuschuss auf 5 Jahre verteilt wird. Exakt deshalb besprechen wir heute diese Vorlage und nehmen diese Änderung vor.

Dennoch möchte ich mir an dieser Stelle einige kritische Bemerkungen erlauben: Bereits vor eineinhalb Jahren haben wir dieses erste Konzept beschlossen und die Förderung lief ab dem Jahre 2020. Leider haben meines Wissens nur 3 Habammenpraxen die Förderung beantragt. An was liegt dieser schleppende Anlauf? Die Hebammeneinrichtungen haben an der Kommunalen Gesundheitskonferenz gesagt - einige von Ihnen haben ja ebenfalls teilgenommen-, dass der bürokratische Aufwand viel zu hoch sei. Eine potenzielle Wiedereinsteigerin sagte mir, dass diese Hürde für sie nicht leistbar sei. Zudem bestehen in den Einrichtungen in Ludwigsburg, Oberstenfeld und Besigheim völlig verschiedene Grundkonzepte, sodass man diese Einrichtungen nicht allein über diese teils unnötigen Zahlen vergleichen kann.

Hier nur drei Beispiele, wie man diese Hürden abbauen kann: Hebammen müssen zum Beispiel das Alter der Mütter erfassen, warum? Über die Krankenkassen bekommt man das mit zwei Klicks. Oder: Gewünscht ist zudem eine exakte Auflistung, wie häufig eine Frau die Hebamme aufsucht. Auch hier ganz einfach: Anzahl der Jahrestermine der Hebamme durch die Anzahl der gemeldeten Frauen- schon hat man den Schnitt. Wobei man sich fragen muss, ob das ein wichtiges Förderkriterium ist - wir denken nicht! Viele dieser Kriterien sind auch nicht exakt erfassbar- Telefonate, Rückrufe, Fortbildungszeit etc... Ich habe mir die Dokumentationen von zwei Hebammen angesehen und muss sagen: Dieser Aufwand ist zu hoch. Ursprünglich ging man davon aus, dass 4/7 der Zeit für den direkten „Dienst an der Mutter und Kind“ und 3/7 für büroorganisatorische Tätigkeiten (also auch Dokumentation) entfallen sollen. Die Hebammen sagen mir, dass dies zwar wünschenswert sei, es sich in der täglichen Arbeit leider aber nicht widerspiegele. Das waren jetzt nur drei Punkte, es gibt da noch einige mehr.

Wir wollen mehr Hebammen, also müssen wir die Bürokratie hier zurückfahren. Herr Allgaier, ich nehme Sie beim Wort: Vor zwei Jahren bei Ihrem Dienstantritt sagten Sie, Sie möchten die Bürokratie abbauen. Hier haben Sie jetzt mit einem relativ geringen Aufwand die Möglichkeit dazu. Frau Braun hat schon Gesprächsbereitschaft signalisiert. Die SPD-Fraktion wird deshalb zeitnah einen Antrag zu diesem Thema einbringen. Wir möchten, dass die Hebammen vor allem Frauen versorgen und nicht zu viel mit Bürokratie beschäftigt sind.

 

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