Die Medienmeldungen überschlagen sich. Zeitgleich haben wir einen Entsorgerwechsel beim Rest- und Biomüll und einen Systemwechsel bei der Einsammlung der Wertstoffe. Sowohl von unseren Bürgerinnen und Bürgern wie auch von den Medien wird die Schuld an diesem Chaos bei der Kreisverwaltung, der AVL und nicht zuletzt auch bei uns Kreisräten und Kreisrätinnen gesucht. Dass dem nicht so ist, wissen wir alle. Dennoch tragen wir die Verantwortung für eine ordnungsgemäße Müllentsorgung und unsere Bürgerinnen und Bürger können dies auch von uns erwarten.
Wir alle haben das Verhandlungsergebnis mit den Dualen Systemen, vertreten durch Interseroh, in den höchsten Tönen gelobt. Wir haben in dem neuen Sammelsystem ein weiterhin kundenfreundliches, haushaltsnahes, günstigeres und vor allem rechtssicheres Sammelsystem gesehen und dazu stehen wir auch heute noch. Einziger Knackpunkt in allen Gremien (AR, AUT, KT) war von Anfang an die klare Festlegung der Verhandlungspartner auf das Glaskörbchen. Von allen Fraktionen wurde in jeder Diskussion vorgeschlagen, zunächst in einer Abfrage den Bedarf (Glaskörbchen oder Glastonne) zu ermitteln. Beharrlich wurde diese Forderung abgelehnt und auf den unkomplizierten Umtausch Anfang des neuen Jahres verwiesen.
Das Duale System steht in der Pflicht
An diese Vereinbarung wollen sich die Dualen Systeme nun nicht halten und wir unterstützen Sie, Herr Landrat, in ihren Forderungen hinsichtlich einer sofortigen Umsetzung der getroffenen Vereinbarung und des wiederholt geäußerten Versprechens vollkommen. Probleme gibt es allerdings auch mit der Abholung der grünen RUND-Tonnen. In vielen Orten des Landkreises wurde bisher kein Abholtermin durch die Dualen Systeme kommuniziert. Deshweiteren fordern wir, dass die derzeit befüllten grünen Rund-Tonnen schnellstmöglich geleert werden. Oft mussten diese befüllt werden, da nicht genügend gelbe Tonnen ausgeliefert wurden.
Stefanie Liepins: Wir brauchen schnelle und pragmatische Lösungen
Deshalb stellt sich für uns erneut die Frage, ob nicht die in den Haushalten vorhandenen grünen RUND-Tonnen mit einer entsprechenden Kennzeichnung vorübergehend oder auch dauerhaft als Glastonnen genutzt werden können. Für uns macht es wenig Sinn, tausende grüner Tonnen einzusammeln und zu recyceln und im Gegenzug schwarze Tonnen mit blauem Deckel zu verteilen.
Ernst Morlock: Kein Kuschelkurs mit ALBA
Angesichts der Dauer einer eventuellen juristischen Klärung wäre dies für viele Haushalte eine kurzfristig umsetzbare, pragmatische Lösung und wir bitten Sie Herr Landrat und Sie Herr Hepperle mit diesem Vorschlag auf die Dualen System zuzugehen. Was die Probleme mit der Entsorgung des Rest- und Biomülls anbelangt, sollten Verwaltung und AVL ihren Kuschelkurs mit ALBA verlassen und nicht jede nur denkbare Entschuldigung akzeptieren.
Für ALBA ist ein Entsorgerwechsel mit Sicherheit kein Neuland und die Vorbereitungszeit war lange genug. Mit 8.8000 Beschäftigten muss es möglich sein, Ausfälle auszugleichen. Wie will ALBA ihren Verpflichtungen nachkommen, wenn die befürchtete Omikron-Welle erst richtig in Fahrt ist? Unsere Bürgerinnen und Bürger können zurecht eine termingerechte Entsorgung ihres Rest- und Biomülls erwarten. Eine Vertröstung auf den nächsten Abholtermin ist mit Sicherheit nicht angemessen und man sollte ALBA eine Frist setzen, bis zu der die Tonnen geleert sein müssen.